Samen - eine Liebesgeschichte
  Turbulente Lebensläufe
13. bis 26. Juli 2006
im 3001 Kino, Schanzenstr. 75, 20357 Hamburg (Nähe U/S Sternschanze)
Zum siebten Mal präsentieren wir im Hamburger 3001 Kino eine Auswahl exquisiter Filme aus Spanien. Die Entscheidung der baskischen bewaffneten Separatistenorganisation ETA, ihre Waffen niederzulegen und so zu einem friedlichen Ende des Konfliktes kommen zu wollen, bewegt die spanische Öffentlichkeit seit diesem Frühjahr. Aus diesem Anlass eröffnen wir die diesjährigen Spanischen Filmtage Hamburg mit Helena Tabernas Film Yoyes über die erste Frau in der ETA-Führung, die in den 60er Jahren gegen die Diktatur Francos kämpfte, später aufgrund politischer Differenzen aus der Organisation ausschied und nach dem Ende der Diktatur die Gelegenheit einer politischen Amnestie nutzte, um aus dem Exil nach Spanien zurückzukehren.
Ein weiteres Thema, das in den letzen Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die kurze Zeit der Spanischen Republik, die durch den Putsch von General Franco beendet wurde, der bis in die 1970er Jahre hinein eine Diktatur anführte. Welche Hoffnungen und Ängste die Republik auf dem Land auslöste, zeigt Die Zunge der Schmetterlinge, ein nicht nur wegen des herausragenden Schauspielers Fernando Ferán Gómez sehenswerter Film. Die Rolle von Frauen im Widerstand gegen den Putsch und die Diktatur beleuchtet Frauen auf Kriegspfad von Susana Koska. An die Vergessene Generation der Männer und Frauen, die in den 1960er Jahren aus dem Spanien Francos als ArbeitsmigrantInnen nach Deutschland kamen, erinnert Ainhoa Montoyas Film aus Gesprächen mit der ersten Generation SpanierInnen in Hamburg.
Einen ebenso humorvollen wie kritischen Blick auf die Gegenwart werfen die Filme unserer Auswahl aktueller Produktionen. Fernando León Aranoa präsentiert mit seinem Film Prinzessinnen über zwei Sexarbeiterinnen nach Montags in der Sonne, den wir aus diesem Anlass ebenfalls zeigen, ein neues Meisterwerk. Das bewährte Autorinnen-Duo Ines París / Daniela Fejerman (Meiner Mutter gefallen die Frauen) beleuchtet mit seiner Komödie Samen, eine Liebesgeschichte das Thema künstliche Befruchtung. Alles was ich an euch liebe von Teresa Pelegri und Dominic Harari läßt auf vergnügliche Weise jüdische und palästinensische Kultur im Familienkreise zusammentreffen. Die Familie seht ebenfalls im Mittelpunkt von Go Etxebeste! von Asier Altuna und Telmo Esnal. Um den Nachbarn nicht zu gestehen, dass das Geld nicht für einen Urlaub reicht, schließt sich die Familie Etxebeste zu Hause ein. Von sozialen Zwängen, Solidarität und Hoffnungen, handelt auch die in einem Arbeitervorort von Barcelona angesiedelte Komödie Tapas von José Corbacho und Juan Cruz.
In Kooperation mit dem renommierten Kurzfilmfest Alcine in Alcalá de Henares zeigen wir dieses Jahr erstmals ein Best-of-Kurzfilmprogramm des spanischen Festivals. Abgerundet wird das Festivalprogramm mit Michael Meerts Musikfilm Der Flamenco Clan, das vier Generationen umspannende Epos einer Gitano-Dynastie.
weiterführende Links:
Programmübersicht 1. Woche
Startseite www.cinelatino.de