Noviembre
  Erinnerung und Leidenschaft
Zum sechsten mal präsentieren wir im 3001 Kino vom 7. bis 20. Juli aktuelle spanische Spiel- und Dokumentarfilme. Im Eröffnungsfilm Para que no me olvides beleuchtet Patricia Ferreira Bedeutung und Formen der Erinnerung sowohl im privaten wie im gesellschaftlichen Rahmen. Der Umgang mit privaten und politischen Konflikten steht auch im Mittelpunkt des weiteren Programms. In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes präsentieren wir am Sonntag den 10. Juli Soldados de Salamina von David Trueba. Der in Spanien viel diskutierte Spielfilm erinnert an den realen Fall eines falangistischen Vordenkers, der am Ende des spanischen Bürgerkriegs dem sicheren Tod durch Füsilierung nur entgeht, weil ihn ein unbekannter republikanischer Soldat spontan laufen lässt. Der Dokumentarfilm Rejas en la memoria von Manuel Palacios ruft die politischen Gefangenenlager in der Zeit der Franco Diktatur ins Gedächtnis.
In Noviembre von Achero Maņas fingiert eine Gruppe junger Theaterrebellen einen Anschlag der baskischen Gruppe ETA und gerät damit unter politischen Druck und in eine innere Zerreißprobe. In La suerte dormida von Ángeles Gonzáles-Sinde kämpft eine junge Anwältin um die Aufdeckung der Umstände eines tödlichen Betriebsunfalls, der den unsicheren Arbeitsbedingungen im Baugewerbe geschuldet ist. Am 13. Juli widmen wir einen Filmabend zwei Filmen, die sich unterschiedlichen Aspekten des Lebens von Migranten in Spanien widmen. Clara Lopez Rubio erzählt in El conde ingles die Geschichte eines Mädchens, dass seine Mutter beim Putzen in begüterten Haushalten begleitet. Verónica Marchiaro und Mario Burbano dokumentieren in ihrem Film Aguaviva, la vida en tres maletas ein Dorf im Herzen Spaniens, dass der Landflucht damit zu begegnen versucht, ausländische Familien mit Kindern anzusiedeln. Zu beiden Filmen sind die Regisseurinnen zu Gast.
Mit Te doy mis ojos begibt sich Iciar Bollaín in den Konflikt einer Frau die sich von ihrem gewalttätigen Mann zu trennen versucht. In Cachorro von Miguel Albaladejo ist der schwule Zahnarzt Pedro unversehens damit konfrontiert, für den Sohn seiner in Indien verhafteten Hippi-Schwester sorgen zu müssen und gerät in Konflikt mit der moralisch empörten Verwandtschaft. Las horas del dia von Jaime Rosales entführt uns in das scheinbar gewöhnliche Leben von Abel, hinter dessen sympathischer und ruhiger Fassade etwas unbeschreibliches brodelt. Markus Trapp führt am 17. Juli in Alejandro Amenabars Mar adentro und die darin verfilmte reale Geschichte eines Mannes, der nach einem Unfall bis zum Hals gelähmt ist und um sein Recht auf einen Freitod kämpft, ein. Zum Abschluss des Festivals präsentieren wir Atun y Chocolate eine aktuelle Komödie von der andalusischen Südküste Spaniens. Der kleine Manolin will, dass seine in wilder Ehe lebenden Eltern endlich kirchlich heiraten, damit er die Kommunion erhalten kann. Und für die Hochzeitsfeier muss auch ohne Geld ein großer Thunfisch her.
weiterführende Links:
Programmplan 1. Woche
Programmplan 2. Woche
Startseite www.cinelatino.de